Aus der Badischen Zeitung vom 07. April 2011

"Das sind tolle Zahlen"


Mitgliederversammlung des Fördervereins ProBad in Merzhausen / Vogelnestschaukel wird für das Außengelände angeschafft.


MERZHAUSEN. "Das wird eine kurze Mitgliedersitzung", prophezeit Rolf Keßler, Vorsitzender des Fördervereins Pro.Bad. Kurz ist die Sitzung im Merzhauser Bürgersaal in der Tat, informativ aber auch und effizient in aller erster Linie. Innerhalb von eineinhalb Stunden berichtete der Vorstand des Fördervereins über vergangene Aktivitäten, stellte zukünftige Pläne vor und verriet Neues aus der Bürgerbad GmbH, deren Mitgesellschafter der Verein neben der DLRG-Ortsgruppe Hexental und dem VfR Merzhausen ist.

Besonders erfolgreich war Pro.Bad im vergangenen Jahr mit seinen Verkaufsaktionen. Egal ob mit Schmuck, Büchern oder Geschirr – bei den drei Verkaufsaktionen erzielte das Team um Gabriele Hensle-Galster und Gabriele Bastian mit dem Verkauf gespendeter Artikel 4540 Euro. "Das sind tolle Zahlen", freut sich Gabriele Hensle-Galster, die Schriftführerin. "Allein mit unserer letzten Aktion, bei der wir ausschließlich Dinge verkauft haben, die aus den anderen beiden Verkäufen noch übrig waren, kamen 1564 Euro zusammen."

Auch die Weihnachtspost an die 512 Vereinsmitglieder war im vergangenen Jahr überaus ertragreich: "Wir haben dem Brief zum ersten Mal ein Überweisungsformular samt Spendenaufruf beigelegt und waren überrascht, wie viel Resonanz wir darauf bekommen haben", erinnert sich Gabriele Bastian, die zweite Vorsitzende. Schlussendlich kam so viel Geld zusammen, dass mit der großzügigen Einzelspende (1000 Euro) und der Thomas-Staebe-Stiftung (1500 Euro) bald eine Vogelnestschaukel Platz auf dem Außengelände des Schwimmbades finden wird.


Mit Hilfe solcher Spenden, den Verkaufsaktionen, Mitgliederbeiträgen und dem Kaffeeverkauf hat der Förderverein das Bürgerbad 2010 mit insgesamt 26 000 Euro unterstützt. Die Gemeinde fördert das Bad jährlich mit 92 000 Euro.

Die Besucherzahlen lagen im vergangenen Jahr bei 77 000. "Das ist ein leichter Rückgang zu 2009, wo wir noch 79 000 Eintritte gezählt haben", berichtet der Vereinsvorsitzende Rolf Keßler. Gründe für den Rückgang sieht er im zeitweise schlechten Wetter des letzten Sommers und in der Wiedereröffnung des Haslacher Hallenbades.

Zudem sind die Energiekosten gesunken: Waren es 2009 noch 750 000 Kilowattstunden, verbrauchte das Bad 2010 nur noch 700 000. "Diese Ersparnis rührt aus der Sanierung der Fenster her", erklärt Rolf Keßler, als er von den Aktivitäten der gesamten Bürgerbad GmbH berichtet. Die Dreifachverglasung der Fensterscheiben erhöhe die Energieeffizienz erheblich, sei aber auch die letzte Möglichkeit des Schwimmbades, Energie einsparen zu können. "Nun sind wir nur noch abhängig von den Energiepreisen", sagt Keßler.

Mit seinen Blockheizkraftwerken ist das Schwimmbad aber nicht nur Energieabnehmer, sondern auch 
Erzeuger: Laut der Prognose für 2011 wird die Bürgerbad GmbH in diesem Jahr etwa 60 000 Euro aus dem Nahwärmeverbund einnehmen. Seit September 2010 versorgt das Schwimmbad mit seinen Blockheizkraftwerken auch die Hexentalschule und die Sporthalle. Das Ziel, 2010 auf Konsolidierungskurs zu gehen, hat die Bürgerbad GmbH erreicht: 2010 konnte sie ihre Rücklagen auf 75 000 Euro steigern. Das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr. "Das, was wir im vergangenen Jahr zurückgelegt haben, werden wir 2011 aber wieder aufbrauchen", blickt Rolf Keßler in die Zukunft. Vor allem die erst in diesem Geschäftsjahr fälligen Rechnungen für die Umbauten im Rahmen des Nahwärmeverbundes stehen auf der Liste der Bürgerbad GmbH. Darüber hinaus erwartet das Bürgerbad 2011 noch einmal einen Besucherrückgang, der mit 10 000 Euro kompensiert werden soll: "Im April wird das Westbad ja wieder aufmachen", erinnert der Vorsitzende des Fördervereins.

Aber auch bei den Personalkosten plant die Bürgerbad GmbH zusätzliche Ausgaben ein. "Bisher konnten wir viele Leistungen in ehrenamtlicher Arbeit leisten", erklärt Keßler. In dieser Hinsicht kommen die Verantwortlichen aber nun an ihre Grenzen: "Mittlerweile kriegen wir nicht mehr alle Arbeiten im Ehrenamt hin."